Als ich 1975 in Thüringen geboren wurde, ahnte noch niemand, dass meine künftigen Arbeitsplätze auf dem ganzen Globus verteilt sind. Zu meiner Schulzeit fiel die Mauer und nach dem Abitur ging ich direkt für ein Jahr nach Frankreich, verbesserte dort meine Sprachkenntnisse und lernte weitere Kulturunterschiede kennen. Schon das westdeutsche Denken, hatte für mich neue Impulse parat und, ohne meine ostdeutsche Prägung zu diskreditieren, war ich fasziniert, wie vielfältig der Blick auf das Leben sein konnte – und durfte.
Die Arbeits- und Lebensweise meiner Eltern und die Rollenbilder in Ost-Deutschland unterschieden sich gewaltig vom westdeutschen Modell. Meine Schul- und Universitätsjahre verliefen geschmeidig. Meine Kinder hätten mich damals als Streberin bezeichnet, denn ich bekam viele Förderungen und Stipendien. Nach meinem Studium in Berlin bekam ich Angebote für das Ausland und entschied mich in China zu arbeiten. Ich lernte die Sprache und eine weitere Kultur kennen, die ich mir erst einmal nur durch meinen europäisch geprägten Blick anschaute. Gemeinsam mit meinem erlernten Rollenbild, dass Frauen und Männer gleich leistungsstark und motiviert sind, habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, was es heißt sich für drei Kinder zu entscheiden. Als Frau. Ich bin mit einem westdeutschen Mann verheiratet und wie tief unsere Prägungen wirken, zeigte sich auch und vor allem zu Beginn unserer Beziehung. Die Zeit, als unsere Kinder klein waren, hat mich stark geprägt und ich möchte heute dazu beitragen, dass die Arbeitswelt familienfreundlicher und die Care-Arbeit fairer auf beide Eltern verteilt wird, wenn sie das wollen. Das ist meine Herzensangelegenheit und hierzu halte ich gerne und engagiert Vorträge, Podcasts und gebe Interviews. Gemeinsam mit meiner Familie lebe ich in der Nähe zur Schweiz am Bodensee. Meine Trainings und Coachings biete ich in Präsenz und Online an.